Erprobte Bürokraft

Mit zielgerichteter Unterstützung, einem sozial engagierten Arbeitgeber und netten Kollegen können Menschen mit seelischen, geistigen oder körperlichen Einschränkungen mitten im Leben stehen. Markus Jacoby ist ein gutes Beispiel. Er ist angestellt im Amtsgericht Darmstadt und kann dort seine speziellen Fähigkeiten gut einsetzen.

Markus Jacoby, 1984 mit einer autistischen Störung geboren, hat sich hervorragend in das Team des Darmstädter Amtsgerichts eingefügt. Nach einem zweijährigen Praktikum – finanziert von der Agentur für Arbeit – erhielt er 2012 eine Teilzeitstelle. „Aus dem ‚wir probieren es mal‘ ist mittlerweile eine mehrjährige Beschäftigung von Herrn Jacoby geworden und wir möchten ihn nicht mehr gehen lassen“, sagt die stellvertretende Geschäftsleiterin, Marion Müller-Frieß.

Überall zur Stelle

Markus Jacoby sortiert Akten aus, kopiert Unterlagen zur Erstellung einer Duplikat-Akte, beschriftet Aktendeckel, bringt die Post und erledigt vielerlei Botendienste. Begleitet wird er in seinem Arbeitsalltag als Bürokraft durch einen Integrationsfachdienst. Die Kosten trägt das Integrationsamt, das den Arbeitgeber zusätzlich mit einem finanziellen Zuschuss unterstützt. Diese sogenannten "Leistungen bei außergewöhnlichen Belastungen" werden bewilligt, wenn der schwerbehinderte Arbeitnehmer behinderungsbedingt weniger leistet oder personelle Unterstützung benötigt.

Ein super Gedächtnis

„Guten Morgen“, ruft Markus Jacoby seinem Kollegen auf dem Flur zu. Er ist bekannt für seine Freundlichkeit und Gesprächigkeit – auch wenn es schwer ist, mit ihm Blickkontakt zu haben. „Worauf wir alle neidisch sind, ist sein unglaublich gutes Gedächtnis. Er weiß noch genau, was vor vier Monaten, an welchem Tag, um welche Uhrzeit passierte“, erzählt Marion Müller-Frieß bewundernd. 

Nette Kollegen unterstützen

Die Kolleginnen und Kollegen des Darmstädter Amtsgerichts haben Markus Jacoby ins Herz geschlossen. Das gemeinsame Mittagessen in der Kantine ist schon ein Ritual. Und sie sind nett und geduldig, wenn er manchmal etwas länger braucht.