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Hessischer Landespreis 2015

Vorbildliche Arbeitgeber ausgezeichnet


Preisträger des Hessischen Landespreises 2015 (Foto: Bathildisheim e. V.)

Die Preisträger des Landespreises für beispielhafte Integration schwer-behinderter Menschen bei der Verleihung im Bad Arolser Bathil-disheim (Foto: Bathildisheim e. V.)

04.11.2015

Wiesbaden/Bad Arolsen: Die Volkswagen AG in Baunatal, die Firma Seidel GmbH in Marburg und die Eis-Café Camerin-Systemzentrale in Stadtallendorf engagieren sich vorbildlich für die Beschäftigung und Integration schwerbehinderter Menschen. Diesen beispielhaften Einsatz hat das Hessische Ministerium für Soziales und Integration mit der Verleihung des Landespreises 2015 an die drei Unternehmen aus Nord- und Mittelhessen gewürdigt.

Staatssekretär Dr. Wolfgang Dippel überreichte die mit jeweils 3.000 Euro dotierten Auszeichnungen in einer Feierstunde im Bad Arolser Bathildisheim e. V. an die Preisträger in den drei Kategorien Großunternehmen, mittelständische Firmen und kleine mittelständische Betriebe.

Nachahmenswerte Konzepte

Der Landespreis, der seit 2006 jährlich vergeben wird, möchte die nachahmenswerten Konzepte der ausgezeichneten Unternehmen in den Blickpunkt stellen. Andere Arbeitgeber sollen so animiert werden, schwerbehinderte Menschen in das Berufsleben zu integrieren und ihnen damit die Chance auf soziale Sicherung, Selbstbestimmung und Anerkennung zu geben.

"Der steigende Fachkräftebedarf bietet gute Inklusionschancen für behinderte Menschen", sagte Dr. Wolfgang Dippel, der bei der Vergabe des Landespreises auch für die wirtschaftlichen Vorteile der Beschäftigung von behinderten Menschen warb.

Perspektivprogramm HePAS

Der Staatssekretär sprach auch das Hessische Perspektivprogramm zur Verbesserung der Arbeitsmarktchancen schwerbehinderter Menschen (HePAS) an. Das gemeinsam mit dem Landeswohlfahrtsverband Hessen konzipierte Programm soll Arbeitgeber dazu anregen, Beschäftigungsmöglichkeiten und Ausbildungsplätze für schwerbehinderte Menschen zu schaffen. Dafür stehen bis Ende 2016 30 Millionen Euro an Prämien bereit, die aus der Ausgleichsabgabe finanziert werden.

Die Preisträger 2015 des Hessischen Landespreises für beispielhafte Beschäftigung und Integration schwerbehinderter Menschen:

Volkswagen AG in Baunatal

Der nordhessische Autobauer mit insgesamt 17.000 Mitarbeitern wurde für seine Kreativität ausgezeichnet, mit der er geeignete Arbeitsplätze für seine rund 3.000 Beschäftigten mit Tätigkeitseinschränkungen - darunter 1.300 Schwerbehinderte - findet. Um deren Weiterbeschäftigung zu sichern, wurden ehemals ausgelagerte Bereiche wieder ins Unternehmen integriert und mit schwerbehinderten Mitarbeitern besetzt.

Besonders gewürdigt wurde das Engagement bei der Einstellung von schwerbehinderten Auszubildenden. Deren Zahl hat sich im Vergleich zum Vorjahr verdreifacht. Aktuell sind zwölf behinderte junge Frauen und Männer in der Ausbildung bei VW, deren Arbeitsplätze individuell ausgestattet worden sind.

Seidel GmbH & Co. KG in Marburg

Der Weltmarktführer für dekorative Verpackungsprodukte aus Aluminium (für die Kosmetikbranche, Hersteller hochwertiger Füllhalter und Kugelschreiber, die Pharmaindustrie und den Automobilsektor) kommt auf eine Schwerbehindertenquote von fast zehn Prozent. Zehn schwerbehinderte Arbeitnehmer wurden neu eingestellt. Darüber hinaus würdigte die Jury, dass das Unternehmen mit Werkstätten für behinderten Menschen zusammenarbeitet, so mit den Lahn-Werkstätten Marburg und der Deutschen Blindenstudienanstalt Marburg (blista).

Eis-Café Camerin-Systemzentrale, Stadtallendorf, mit ihrem Eis-Café in Marburg-Wehrda

Der Geschäftsführer der Eis-Café Camerin-Systemzentrale, Marcello Camerin, und seine Mutter Mirella bieten in ihrem Eis-Café in Marburg-Wehrda Johanna Seip, einer Mitarbeiterin mit Downsyndrom, einen motivierenden Arbeitsplatz. Den Landespreis erhielt der Familienbetrieb mit hauseigener Speiseeis-Herstellung für den besonderen Vorbildcharakter bei der Integration eines schwerbehinderten Menschen in die Gastronomie. Diese Branche weist eine extrem unterdurchschnittliche Quote schwerbehinderter Beschäftigter auf.

Johanna Seip arbeitet seit 2011 im Team des Wehrdaer Eis-Cafés auf der Basis eines so genannten Betriebsintegrierten Beschäftigungsplatzes (BiB). Vertraglich ist dieser an die Lahnwerkstätten Marburg gekoppelt und wird vom LWV Hessen gefördert. Die behinderte Mitarbeiterin nutzt die Möglichkeit, im Eis-Café Camerin Erfahrungen auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt zu sammeln.

Quellen: PM des Hessischen Ministeriums für Soziales und Integration, PM des Bathildisheims Bad Arolsen, LWV Hessen

Foto: Bathildisheim e. V.


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