Aktuelles

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Hessischer Landespreis 2016

Engagierte Vorreiter
ausgezeichnet


Die Preisträger des Hessischen Landespreises 2016 - Rechtsanwalt Dr. Ingo Friedrich, Globus SB-Markt Limburg, RS Components - mit Staatsminister Stefan Grüttner, dem Landrat des Landkreises Offenbach, Oliver Quilling, und Boris Berner, Vorstand ProArbeit. (Foto: HMSI)

Die Preisträger des Hessischen Landespreises 2016 - Rechtsanwalt Dr. Ingo Friedrich, Globus SB-Markt Limburg, RS Components - mit Staatsminister Stefan Grüttner, dem Landrat des Landkreises Offenbach, Oliver Quilling, und Boris Berner, Vorstand ProArbeit. (Foto: HMSI)

9.11.2016

Wiesbaden/Dietzenbach. Die Rechtsanwaltskanzlei Dr. Friedrich & Partner in Babenhausen, das Globus Selbstbedienungs-Warenhaus in Limburg und die RS Components GmbH in Mörfelden-Walldorf mit ihrem Versandzentrum in Bad Hersfeld sind die diesjährigen Preisträger des hessischen Landespreises für beispielhafte Beschäftigung und Integration schwerbehinderter Menschen ins Arbeitsleben. Die seit 2006 jährlich ausgelobte Auszeichnung übergab Stefan Grüttner, Hessischer Minister für Soziales und Integration, am 9. November in der Kreisverwaltung in Dietzenbach. 

"Mit dem Preis wollen wir den Einsatz von Unternehmen für die Integration von schwerbehinderten Menschen und vorbildliche Eingliederungsbeispiele stärker in den öffentlichen Fokus rücken. Insbesondere im Hinblick auf den Fachkräftemangel und auf den demographischen Wandel wollen wir aber auch für die wirtschaftlichen Vorteile werben, die Arbeitgeber durch die Beschäftigung von schwerbehinderten Menschen haben", so der Minister. Er sei überzeugt, so Grüttner, dass die Mobilisierung von Potentialen zur Sicherung der Fachkräftebasis einen inklusiven Arbeitsmarkt erfordere. "Dazu ist es wichtig, das Fachkräftepotential von Menschen mit Behinderungen stärker sichtbar zu machen", betonte der Minister.

 

Perspektivprogramm HePAS

Zu den Projekten, mit denen das Land Hessen Arbeitgeber dazu anregen wolle, Beschäftigungsmöglichkeiten und Ausbildungsplätze für schwerbehinderte Menschen zu schaffen, gehört auch das Hessischen Perspektivprogramm zur Verbesserung der Arbeitsmarktchancen schwerbehinderter Menschen (HePAS). Erste Ergebnisse von HePAS zeigten, so der Minister, dass sich die Zahl der geförderten und unterstützten Praktika von 2014 zu heute schon verdoppelt habe. In fast 50 Prozent der Fälle hätten die geförderten Praktika zu einer Anschlussbeschäftigung oder Ausbildung geführt, bereits mehr als 1.000 sozialversicherungspflichtige Beschäftigungsverhältnisse und über 144 Ausbildungsverhältnisse seien mithilfe von HePAS entstanden. "Ein erster Schritt zur Nachhaltigkeit", betonte Grüttner. Der Minister kündigte eine Neuauflage des Perspektivprogrammes an.

"Umdenken erreichen"

"Doch Geld und gute Ideen nützen nichts ohne engagierte Mitwirkende, ohne den Einsatz engagierter Arbeitgeber. Daher wollen wir auch ein Umdenken in den Köpfen der Menschen erreichen", sagte Grüttner. Hierfür seien die drei Unternehmen, die mit dem 3.000 Euro dotierten Preis ausgezeichnet wurden, wichtige Vorreiter.

 

Die Preisträger 2016 des Hessischen Landespreises für beispielhafte Beschäftigung und Integration schwerbehinderter Menschen:

Rechtsanwaltskanzlei Dr. Friedrich & Partner, Babenhausen

Die Rechtsanwaltskanzlei Dr. Friedrich & Partner erhält den Landespreis 2016 insbesondere wegen ihrer besonderen Vorbildfunktion für Freiberufler. Aufgrund ihrer Größe ist sie zur Einstellung behinderter Arbeitnehmer nicht verpflichtet, dennoch ist eine Auszubildende mit Mukoviszidose in der Kanzlei beschäftigt - eine Art der Behinderung, bei der mit sehr hohen Ausfallzeiten gerechnet werden muss.

Der Ausbildungsplatz wurde extra neu geschaffen, um der Auszubildenden eine berufliche Perspektive zu geben. Deren krankheitsbedingte Ausfallzeiten in der Berufsschule werden so gut wie möglich von den engagierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Kanzlei in Form von "Nachhilfe" aufgefangen. Zusätzlich setzt Rechtsanwalt Dr. Ingo Friedrich eigene finanzielle Mittel ein, um im Krankheitsfalle der Auszubildenden kurzfristig einspringendes Personal zu bezahlen.

Globus Selbstbedienungs-Warenhaus, Limburg

Im Globus Selbstbedienungs-Warenhaus in Limburg werden schwerbehinderte Menschen mit den verschiedensten Beeinträchtigungen beschäftigt. Den Landespreis erhält Globus für die besondere Signalwirkung, die von der Gründung und Führung einer Integrationsabteilung für andere Betriebe ausgeht.

Beim Globus SB-Warenhaus werden sowohl Praktika als auch Probebeschäftigungen ermöglicht - auch ohne Zusatzförderung wie zum Beispiel HePAS in Anspruch zu nehmen. Das Unternehmen wurde ausgezeichnet mit dem Barrierefreien Zertifikat "Generationenfreundliches Einkaufen", das auch für die schwerbehinderten Mitarbeiter eine Erleichterung darstellt. Das Unternehmen führt Betriebliches Eingliederungsmanagement durch und hat eine aussagekräftige Integrationsvereinbarung. Die Schwerbehindertenvertretung ist sehr aktiv.

Es besteht eine sehr gute Zusammenarbeit mit der Lebenshilfe und der Werkstatt für behinderte Menschen (WfbM), nicht nur bei der Auftragsvergabe, sondern auch bei der Stellenakquise für die Integrationsabteilung sowie der Einrichtung von Außenarbeitsplätzen für WfbM-Beschäftigte im Betrieb. Das Unternehmen arbeitet eng mit Schulen zusammen, um Schülern mit sonderpädagogischem Förderbedarf (geistige Beeinträchtigung) Berufsorientierung mittels Schülerpraktika zu ermöglichen.

RS Components GmbH, Mörfelden-Walldorf, mit ihrem Versandzentrum in Bad Hersfeld

Bereits 2015 war das Unternehmen - ein weltweit agierender Großhändler und Verteiler von Elektronik, Automations- und Steuerungselementen, Werkzeugen und Verbrauchsmaterialien - in der engeren Auswahl für den Landespreis. In 2016 konnte es den positiven Eindruck noch verstärken und die Beschäftigungssituation schwerbehinderter Menschen durch vier Neueinstellungen in seinem Distributionszentrum in Bad Hersfeld, darunter ein schwerbehinderter Auszubildender, weiter verbessern. Von Bad Hersfeld aus versendet RS 500.000 Produkte an Kunden in ganz Deutschland und Westeuropa.

Es besteht eine sehr gute und aktive Arbeit der Schwerbehindertenvertretung als Multiplikator im Sinne der Inklusion. Die Schwerbehindertenvertretung nimmt regelmäßig an Schulungen des Landeswohlfahrtsverbandes (LWV) Hessen teil. Das Credo des Unternehmens lautet "gemeinsam Brücken bauen" und macht das hohe soziale Engagement deutlich.

Quelle: PM des Hessischen Ministeriums für Soziales und Integration (HMSI) 


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