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Integrationsunternehmen

LWV fördert Lebensmittelladen in Lindenfels


23.11.2015

Mit rund 200.000 Euro fördert der Landeswohlfahrtsverband (LWV) Hessen in Lindenfels einen neuen Lebensmittelladen des Integrationsunternehmens Markthaus Mannheim. Das hat der LWV-Verwaltungsausschuss in seiner heutigen Sitzung in Kassel beschlossen. „Dieses Projekt ist in vielerlei Hinsicht beachtenswert. Durch eine länderübergreifende Zusammenarbeit können neue Arbeitsplätze für behinderte Menschen geschaffen werden. Zugleich erhält Lindenfels eine wohnortnahe Versorgung zurück“, erklärt LWV-Landesdirektor 
Uwe Brückmann.


Die Markthaus Recycling Kaufhaus Mannheim gGmbH ist seit 2002 ein Integrationsunternehmen, das in Baden-Württemberg in verschiedenen Geschäftsfeldern tätig ist. Vorrangiges Ziel ist es, jugendliche Arbeitslose und behinderte Menschen durch berufliche Qualifizierung zu unterstützen. Neben einem Recycling-Kaufhaus und einer Jobbörse betreibt das Integrationsunternehmen fünf Lebensmittelgeschäfte. Ein sechstes im hessischen Lindenfels soll jetzt hinzukommen. Sortiment und Ausstattung dieser Märkte orientieren sich am Standard der REWE Nahkauf-Läden. 
Initiatoren des neuen Ladens sind Vertreter der Stadt Lindenfels, deren einziger Lebensmittelmarkt im Herbst 2014 geschlossen hat. Die Stadt trat an Markthaus Mannheim mit der Bitte heran, den Markt in Lindenfels zu übernehmen. Er soll in den alten leerstehenden Räumen eingerichtet werden. Die Artikel-Erstausstattung in Höhe von über 100.000 Euro wird vom Integrationsunternehmen selbst finanziert; Inventar und Ausstattung bezuschusst der LWV Hessen mit maximal rund 200.000 Euro. Mit den LWV-Mitteln werden u. a. Regale, Kühltheken, Einkaufswagen und die Ausstattung von Büros und Sozialräumen finanziert.
Voraussetzung für die Förderung durch den LWV ist, dass dort für sechs Jahre vier Stellen mit schwerbehinderten Menschen aus Hessen besetzt werden. Es ist geplant, Beschäftigte aus der Werkstatt für behinderte Menschen der Behindertenhilfe Bergstraße anzustellen. Um diese so genannten Werkstattübergänge zu ermöglichen, sollen im Vorfeld Praktika und Arbeitserprobungen im Markt angeboten werden.

Hintergrund

Integrationsunternehmen sind rechtlich und wirtschaftlich selbstständige Unternehmen zur Beschäftigung schwerbehinderter Menschen auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt. Integrationsunternehmen unterscheiden sich von anderen Arbeitgebern des allgemeinen Arbeitsmarktes durch den verbindlichen Unternehmenszweck, schwerbehinderte Menschen zu beschäftigen sowie arbeitsbegleitend zu betreuen.


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