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380.000 Euro für neues Quartier

LWV fördert Frankfurter DialogMuseum


Fassade des Dialogmuseums in der B-Ebene der Frankfurter Hauptwache

Fassade des Dialogmuseums in der B-Ebene der Frankfurter Hauptwache (Foto: Dialog im Dunkeln GmbH)

31.10.2019  

Kassel/Frankfurt (lwv): Das DialogMuseum wird im kommenden Jahr in der B-Ebene an der Hauptwache in Frankfurt wieder eröffnen. Dazu trägt der Landeswohlfahrtsverband (LWV) Hessen rund 380.000 Euro bei. Diese Förderung hat der LWV-Verwaltungsausschuss in seiner heutigen Sitzung in Kassel beschlossen. "Wir freuen uns sehr, dass das DialogMuseum nach schwierigen Zeiten wieder seine Türen öffnen wird. Es ist als Inklusionsbetrieb eine echte Bereicherung, weil es sowohl attraktive Arbeitsplätze für Menschen mit Behinderungen bietet, als auch sehr dazu beiträgt, den Inklusionsgedanken in die Bevölkerung zu tragen", erklärt LWV-Landesdirektorin  Susanne Selbert.

Als Dialog im Dunkeln GmbH wurde die DialogMuseum gemeinnützige GmbH 2002 gegründet. 2005 eröffnete sie das DialogMuseum als Inklusionsunternehmen, um für die Belange blinder Menschen zu sensibilisieren und Barrieren abzubauen. Der Kernbereich war die Ausstellung Dialog im Dunkeln (DiD), bei der Besucher in völliger Dunkelheit von einem blinden Mitarbeiter durch eine gestellte Alltagssituation geführt werden. Es werden beispielsweise ein Spaziergang durch eine Stadt oder einen Park - mit Barrieren - simuliert. Daneben bot das Museum auch Events und Schulungen an und verkaufte in seiner Dunkelbar Getränke und Süßigkeiten. Der Mietvertrag in der Hanauer Landstraße endete im Dezember 2018.  Nach einer langwierigen Suche wurde ein neues Quartier in der B-Ebene gefunden. Durch diesen Standort erhoffen sich die Museumsbetreiber einen größeren Zulauf. Vermieter der neuen Räume sind die Frankfurter Verkehrsgesellschaft. Die Gesellschafter des Museums rechnen damit, dass im ersten Vierteljahr 2020 die Neueröffnung am Standort Hauptwache ist und plant derzeit, dass von den dann 34 Arbeitsplätzen 13 Vollzeitstellen mit schwerbehinderten Menschen besetzt werden.  

Das LWV Integrationsamt beteiligt sich sowohl an den Kosten des Umbaus als an der Ausstattung, da die bisherige Büro- und Ausstellungsausstattung überwiegend am neuen Standort nicht weiterverwendet werden kann. Aus LWV-Mitteln werden zum Beispiel Schallschutzwände für die DiD, LED-Lampen oder auch Tresen, Kühlschränke oder eine Geschirrspülmaschine für die Dunkelbar finanziert. Voraussetzung für die Bewilligung des Zuschusses ist, dass für mehr als viereinhalb Jahre acht Vollzeit-Stellen mit besonders betroffenen schwerbehinderten Menschen, die zum Beispiel langzeitarbeitslos sind, besetzt werden.  

Die förderfähigen Gesamtkosten des Projektes belaufen sich auf rund 664.000 Euro, die neben dem LWV Hessen Integrationsamt, auch von der Aktion Mensch, der Stadt Frankfurt, der Polytechnischen Gesellschaft, der Häuser Stiftung und vom Inklusionsbetrieb mit Eigenmitteln finanziert werden.  

Hintergrund

Inklusionsbetriebe sind rechtlich und wirtschaftlich selbstständige Unternehmen zur Beschäftigung schwerbehinderter Menschen auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt. Sie unterscheiden sich von anderen Arbeitgebern des allgemeinen Arbeitsmarktes durch den verbindlichen Unternehmenszweck, schwerbehinderte Menschen zu beschäftigen, sowie für schwerbehinderte Menschen arbeitsbegleitende Betreuung anzubieten.


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